UCI Gravel-WM in Belgien: TOP-Performance der OSC-Ladies zum Saisonhöhepunkt
Rund 135km mit 1200Hm aufgeteilt auf fast 70km Kieswege und losen Untergrund, knapp 60km Asphalt sowie gut 8km Kopfsteinpflaster ergaben einen schnellen, aber trotzdem auf allen Ebenen fordernden Kurs. Das Wetter verlieh dem Rennen ein zusätzliches Strahlen, Sonnenschein und Temperaturen zwischen 13 und 16 Grad waren ideale Begleiter.
Entgegen ihrem üblichen Rhythmus ging Birgit mit dem Mut der letzten Rennergebnisse die Attacken im Feld von Anfang an nach besten Möglichkeiten mit und konnte sich so lange und mit gutem Gefühl in den Top10 behaupten. Trotz der ständig wechselnden Gruppendynamik aufgrund der AK-Felder, die sich nach Start im Minutentakt anhaltend ein- und überholten, bewältigte sie auch technische Herausforderungen mit der gewonnenen Geländeroutine. Ab 100km wurde die Fahrt zunehmend zum persönlichen Kampf, der "Akku" signalisierte plötzlich den "Sparmodus" und die Vernunft ließ für die letzten 30km auf den eigenen Rhythmus umschalten mit dem Ergebnis, dass Birgit am Ende sogar einen seltenen Zielsprinterfolg feiern konnte.
Von der hitzigen Anfangsphase konnte auch Anne sich auf Ihre technische Versiertheit verlassen und so einigen Stürzen aus dem Weg fahren. Im Duett mit Christine manövrierten sich die beiden sicher durch ständig wechselndes Geläuf, bis eine vor ihr fahrende Starterin an einer tiefen Traktorspur hängen blieb. Anne konnte noch ausweichen, doch Chrissi flog mit allem darüber und blieb dann im Stau hängen. Minuten später fanden sich die beiden wieder und begannen die Aufholjagd, bei der sich mit der Zeit eine vollbesetze AK-Gruppe bildete. Im wechselnden Gruppetto mit 10 anderen aus ihrer AK fuhren sie ein beherztes und mitbestimmendes Rennen. Bis 10km vor dem Ziel. Dann kam es zum absoluten Stillstand, weil Anne erst einen Krampf loswerden musste, bevor es überhaupt weitergehen konnte. Die AK-Gruppe war dann natürlich weg. Aber die Freude über die guten Beine, die Atomsphäre und vor allem diese unglaublich schöne Strecke (alles was mit Belgien und Radfahren verbindet, war enthalten) ließen kein Bedauern über die fehlenden Grundlagenrennkilometer oder krankheitsbedingte Zwangspausen im Laufe der Saison zu. Was für ein Tag im Nationaltrikot.
So nahmen Birgit und Anne mit den Plätzen 13 und 24 als beste und dritte Deutsche nach 4h46 bzw. 4h51 stolz ihre Finisher-Medaillen entgegen. Den Titel gewann Stefanie Adam (BEL) vor Jessica Clarén (SWE) und Petra Sweertman (NL).
Bei den Männern belegte Erik Köhler vom OSC Potsdam nach 180 Kilometern den 8. Platz.
Ein großes Dankeschön an die Veranstalter #gravelchampionshipsflanders , den immer abrufbaren Vereinssupport des OSC-Cyclingteams im Rücken sowie die LKK-Unterstützung #gravelmania_cc mit idealen regionalen Trainingsrennen über die Saison sowie dem Rennsupport vor Ort.